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Andreas Jon Grote – Fotografie & MedienZur Startseite

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Endstation: Vorort!

Lissabon. Die Hauptstadt Portugals ist wegen ihrer vielen kulturellen Sehenswürdigkeiten sowie der geographischen Lage am Atlantik ein beliebtes Sommerurlaubsziel. Was vielen verwehrt bleibt: Der Alltag jenseits von Tuk-Tuk-Rundfahrten und Hotelrouten.

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Die Fotoreportage »Endstation: Vorort.« versucht sich der tourismus-schwangeren Atmosphäre zu entziehen und konzentriert sich auf das Leben außerhalb des Stadtzentrums und die bedrückende Tristesse, die mancherorts abseits der Hauptstadt vorherrscht – ein Blick hinter den Tourismusapparat. Der Versuch einen unvoreingenommenen Eindruck der Vorstadt Amadora, nordwestlich von Lissabon, zu gewinnen. Amadora ist ein Ort umringt vom Grünen, der mit einer grotesken Mischung aus Vorstadtidyll, ausgeblichenem Plattenbau und Altbaubestand, einem Hauch von Ghetto und Favela, historischer Architektur sowie dem Ruf eines sozialen Brennpunktes aufwartet.

Recherchen zu dieser Vorstadt und anliegenden Siedlungen bestätige leider, dass sich aufdrängende Bild einer gesellschaftlichen Abstellkammer für den finanziell schwächeren Teil der Gesellschaft. So findet man Berichte über Schusswechsel zwischen Gangmitgliedern und Polizisten, Artikel zu der Perspektivlosigkeit junger Menschen, die versuchen einen Job zu finden, sowie Informationen über die Migrationshintergründe der Bewohner.

Erkundet man als Fremder die illegalen Siedlungen unweit der Hochhäuserensembles und Betonbauten, so entdeckt man eine noch ganz andere Welt. Hier findet man Favelaähnliche Zustände: Behausungen aus Sperrmüll und Brettern, die als Wohnlösung dienen, Hütten aus Bauschutt sowie auf der Basis der Ruinen alter Häuser. All dies zusammengepfercht auf den infrastrukturellen Resten abgerissener Dörfer. Es herrscht eine befremdliche, zumeist abweisend bis feindlich gesinnte Stimmung – eine Umgebung, in der unbedachte Touristen nichts zu suchen haben. Neben unscheinbaren älteren Menschen, die mit der den Folgen der Altersarmut zu kämpfen habe, begegnen einem freilaufende Hunde, denen augenscheinlich nicht zum Kuscheln zumute ist sowie zwielichtige Jugendliche, denen niemand eine Karriere fernab der Straße zutrauen würde. Endstation: Vorort!